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Verdachtsfall

Wie reagierst du, wenn ein Mädchen oder ein Junge sich dir anvertraut?

Ruhe bewahren, nichts überstürzen! Allzu heftige und unüberlegte Reaktionen belasten betroffene Kinder und Jugendliche. Viele Opfer sind sehr erleichtert, wenn sie zum ersten Mal eine Person treffen, die die Hinweise auf die sexuellen Übergriffe versteht und sie ernst nimmt. Für dich hingegen kann diese Information sehr belastend sein.

Höre dem Mädchen/Jungen offen zu. Signalisiere, dass es o.k. ist, über die Erfahrungen zu sprechen, aber frage das Opfer nicht aus. Oftmals sind betroffene Kinder und Jugendliche so froh, dass ihnen endlich jemand zuhört und sie den Mut finden über ihre Erfahrungen zu sprechen, dass sie am Anfang sehr viele Details berichten. Achte deshalb darauf, wie lange du gut zuhören kannst und im Gespräch offen bist. Merkst du im Gespräch, dass es dir zu viel wird, so biete dem Opfer an, mit ihm gemeinsam jemanden zu suchen, der schon öfters betroffenen Jungen und Mädchen geholfen hat. Die meisten betroffenen Kinder und Jugendlichen reagieren darauf mit großer Erleichterung.

Lobe das Kind/den/die Jugendliche/n, weil es/sie/er den Mut hat, über die belastenden Erfahrungen zu sprechen.

Offene und in einem ruhigen Tonfall gestellte Fragen sind hilfreich: „Wie ging es weiter? ... Und dann?“ Gebe jedoch in deine Fragestellungen keine Handlungen vor. Suggestivfragen wie „Hat er dich im Genitalbereich angefasst?“ können die Aussage eines Kindes verfälschen. Erscheinen einzelne Details der Aussagen des Mädchens/Jungen zunächst unlogisch, so lass sie einfach stehen und stelle diese in dem Gespräch nicht in Frage. Oft stellt sich später heraus, dass die Kernaussagen dennoch korrekt sind.

Nimm die Person mit dem was sie erzählt ernst, und werte die Aussagen nicht mit Bemerkungen wie „War ja nicht so schlimm!“ oder „Vielleicht war es ja nicht so gemeint“ ab.

Akzeptiere es, wenn das Mädchen/der Junge nicht weitersprechen will!

Überfordere das Kind/den Jugendlichen nicht mit allzu starken Gefühlsreaktionen. Opfer verstummen oftmals, wenn sie mitbekommen, dass sie die Gesprächspartnerin/den Gesprächspartner belasten. Reagiere ruhig und wertschätzend und kommentiere die Aussagen des Kindes mit klaren und sachlichen Bewertungen: „Das war absolut nicht in Ordnung! ... So etwas darf niemand mit Kindern machen! ... Das war gemein! ...“

Wenn ein Opfer zu sehr von Gefühlen der Vergangenheit überflutet wird und den Kontakt zu dir verliert, unterbrich das Gespräch und schlage eine Pause vor (zum Beispiel einen Spaziergang oder Themenwechsel). Es tut Betroffenen nicht gut, auf eine extreme Art und Weise wieder in die alten Gefühle hineinzurutschen.

Versprich dem Kind/der/dem Jugendlichen nichts, was du nicht halten kannst.

Hilfe holen ist kein Verrat! Gib dem Mädchen/Jungen die Zusicherung, dass du es/ihn über alle weiteren Schritte informierst und dich zunächst einmal über Möglichkeiten der Hilfe erkundigst.

Biete an, gemeinsam zu einer unabhängigen Beratungsstelle zu gehen, oder dass du dich bei den Ansprechpersonen im Jugendamt der Erzdiözese bzw. der Beauftragten der Erzdiözese erkundigst, welche weiteren Möglichkeiten der Hilfe es gibt.

Notiere das Gespräch möglichst wortgenau. Details und konkrete Formulierungen können wichtig sein. (Ort, Datum, Wer war beteiligt? Was wurde gesagt? Was ist genau passiert?). Eine Vorlage findest Du im Downloadbereich.

Konfrontiere in keinem Fall die beschuldigte Person. Es besteht sonst die Gefahr, dass das Mädchen/der Junge zusätzlich unter Druck gerät und erpresst wird.

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